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Aug 20, 2023

Space Pens: Handlicher als ein Schwert » Explorersweb

Robust, langlebig, technologisch fortschrittlich und an die meisten Umgebungen anpassbar – Weltraumstifte sind die idealen Schreibutensilien, egal ob im Weltraum oder auf der Erde. Seit jeher vertrauen ihnen Astronauten

Robust, langlebig, technologisch fortschrittlich und an die meisten Umgebungen anpassbar – Weltraumstifte sind die idealen Schreibutensilien, egal ob im Weltraum oder auf der Erde. Astronauten vertrauen ihnen seit den 1960er Jahren. Ich bin sicher, wir können das auch.

Kugelschreiber entstanden in den 1880er Jahren aus einem mühsamen Prozess des Versuchs und Irrtums. Frühere Kugelschreiber waren häufig undicht, sprangen aus oder waren verstopft. Doch nach dem Zweiten Weltkrieg erwachte das Interesse der Unternehmen erneut und es begann eine Art Wettlauf um die Entwicklung und Produktion besserer Stifte.

Der ungarisch-argentinische Erfinder Laszlo Biro entwarf den modernen Kugelschreiber. Dieser mächtige Stift eroberte die Welt im Sturm. Später entstanden US-Unternehmen wie Eversharp, Reynolds und Paper Mate.

Die Idee eines „Weltraumstifts“ entstand später dank Paul C. Fisher. Nach dem Zweiten Weltkrieg brauchte Fisher einen neuen Job. Er hatte eine lukrative Karriere im Kugellagergeschäft, das Bomberflugzeuge mit Präzisionslagern belieferte. Als der Krieg zu Ende war, widmete er seinen erfinderischen Geist etwas weniger Tödlichem.

Allerdings wollte Fisher nicht die anderen Stifthersteller nachahmen. Nachdem er sich einige Jahre lang in der Branche zurechtgefunden hatte, gründete er 1948 die Fisher Pen Company und arbeitete intensiv an seiner eigenen Spezialtinte und seinem eigenen Design.

Paul C. Fisher. Foto: Wikipedia Commons

Er nahm den Kugelschreiber und drehte die Mechanik noch einen Schritt weiter, in der Hoffnung, die Einschränkungen des aktuellen Modells zu korrigieren. Mitte der 1960er Jahre ließ er seinen legendären AG7 patentieren, es war der erste Kugelschreiber überhaupt, der nicht auf die Schwerkraft angewiesen war, um Tinte freizusetzen. Sie können verkehrt herum und in jedem Winkel schreiben. Es enthielt eine von Fisher selbst entwickelte Spezialtinte, hielt Temperaturen von bis zu 121 °C stand, konnte unter Wasser schreiben, war auslaufsicher und hatte eine Haltbarkeitsdauer von 100 Jahren. Fisher erhielt für seine Forschung und Entwicklung keine externe Finanzierung, er zahlte 1 Million Dollar aus eigener Tasche.

Die vielleicht beeindruckendste Innovation war jedoch seine Universal-Nachfüllkartusche. Fisher entwickelte eine spezielle thixotrope, viskoelastische Tinte, die in der Kartusche im Ruhezustand die Konsistenz von Zahnpasta aufweist. Wenn diese zahnpastaähnliche Tinte durch Druck auf den Wolframkarbid-Kugelschreiber freigesetzt wird, verwandelt sie sich in eine glatte, klebrige flüssige Tinte. Dies hat noch einen weiteren Vorteil: Es verhindert Leckagen.

Die Patrone enthält außerdem unter Druck stehendes Stickstoffgas, um den Tintenfluss aufrechtzuerhalten, wenn sie durch den Kugelschreiber aktiviert wird. Der Stift hängt eher von diesem Gas als von der Schwerkraft ab. Jeder Stift kann dreimal länger schreiben als ein durchschnittlicher Kugelschreiber. Tests haben gezeigt, dass er bis zu 49 km schreibt.

Der Stift besteht nicht aus Kunststoff, sondern aus Messing und Stahl mit Verchromung. Diese Materialien tragen dazu bei, dass es einer Reihe von Temperaturen und extremen Bedingungen standhält. Er ist zwar schwerer als Ihr üblicher Kugelschreiber, aber deutlich robuster.

Der Begriff „Space Pen“ entstand aufgrund seiner Beteiligung an den Apollo-Missionen der NASA. Früher verwendeten Astronauten Holz- oder Druckbleistifte, um wichtige Berechnungen durchzuführen, Aufzeichnungen zu führen und Notizen zu machen. Allerdings erwies sich der Graphit in Bleistiften im Weltraum als zu gefährlich. Graphit verbrennt und leitet Strom, außerdem ist Holz brennbar.

Ein Astronaut auf einem Weltraumspaziergang. Foto: Vadim Sadovski/Shutterstock

Die NASA hat zunächst 400 Stifte bestellt. Die Russen gaben bald ihre eigene Bestellung auf. Aus diesem Grund trägt der AG7 bis heute den Spitznamen „Astronaut Pen“. 1968 reiste der Stift erstmals mit Apollo 7 ins All.

Das Design und die Mechanik des Stifts haben sich seit Jahrzehnten nicht verändert. Auch heute noch tragen Missionen zur Internationalen Raumstation mindestens einen Stift bei sich. Trotz des Aufkommens von Computern und anderen Geräten ist der Stift auch auf der Erde noch nicht aus der Mode gekommen.