Nov 19, 2023
Der vernetzte Sicherheitsgurt von ZF verbessert aktiv die Sitzposition der Insassen und trägt so dazu bei, Verletzungen bei einem Unfall zu vermeiden
Der Schutz der Fahrzeuginsassen beginnt bei der richtigen Sitzposition der Insassen mit einem richtig sitzenden Sicherheitsgurt. Mithilfe der Sensoren des Fahrzeugs kann der neue, vernetzte Sicherheitsgurt von ZF aktiv wechseln
Der Schutz der Fahrzeuginsassen beginnt bei der richtigen Sitzposition der Insassen mit einem richtig sitzenden Sicherheitsgurt. Der neue, vernetzte Sicherheitsgurt von ZF kann mithilfe der Fahrzeugsensorik die Insassen vor einer möglichen Kollision aktiv in eine optimalere Sitzposition bringen.
Wenn das System auf eine potenziell gefährliche Situation aufmerksam gemacht wird, verschiebt der Gurt den Insassen auf dem Sitz, was die Funktionalität des Rückhaltesystems verbessern kann. Herzstück des Systems ist der elektromechanische Gurtstraffer ACR8, der zudem die Gurtlose reduzieren oder den Fahrer durch Vibration des Gurtbandes warnen kann.
Die beiden Rückhaltesysteme Sicherheitsgurt und Airbag wirken als Schutzsysteme zusammen: Der Sicherheitsgurt fesselt zunächst den Oberkörper, gibt ihn aber in den Millisekunden nach dem Aufprall definiert in Richtung Airbag frei, bis der Luftpolster fängt den Insassen auf.
Fehlen dem Gurt diese Reserven, beispielsweise weil der Oberkörper bereits vor oder während des Crashs zu weit nach vorne geneigt war, kann dies die Verletzungsgefahr erhöhen. Hier kommt die Idee einer Neupositionierung ins Spiel.
Werbekampagne des National Safety Council im Jahr 1964 zur Förderung der ersten weit verbreiteten Verwendung von Sicherheitsgurten in Autos in den USA.
Sobald der Sicherheitsgurt angelegt ist, reduziert ACR8 aktiv die wahrgenommene Gurtlose, d. h. es strafft den Gurt einmalig und definiert, so dass er eng am Insassen anliegt. Erkennen die Fahrzeugsensoren eine kritische Fahrsituation, die zu einer starken Bremsung oder möglicherweise einer Kollision führen könnte, kann das Sicherheitsgurtsystem diese Zeit nutzen, um den Schutz des Insassen zu erhöhen.
Dazu ist es neben der Sensorik auch mit dem automatischen Notbremsassistenten verbunden und bringt den Insassen während des Bremsmanövers in die richtige Position und hält ihn dort. Im Falle eines nachfolgenden Crashs beginnt dann der pyrotechnische Spannvorgang und die Funktionalität des Airbag- und Sicherheitsgurt-Rückhaltesystems wird erhöht.
Das ACR8-Sicherheitsgurtsystem kann auch als haptischer Signalgeber eingesetzt werden – zur Warnung oder Übermittlung von Informationen an den Insassen. Es kann ein Signal senden, um den Fahrer aufzuwecken, wenn ein anderes System feststellt, dass er müde ist. Beim Wechsel vom automatisierten zum manuellen Fahren kann der ARC8 den Fahrer durch hochfrequente Impulse des Gurtbandes darauf aufmerksam machen, dass er wieder die Kontrolle übernehmen muss. Auf diese Weise kann das Sicherheitsgurtsystem in die Benutzeroberfläche automatisierter Fahrzeuge integriert werden, um die Aufmerksamkeit des Fahrers zu erregen.
Der fortschrittliche Active Control Retractor ACR8, der im Fahrzeug verfügbare Informationen verknüpft, zieht den Gurt elektromotorisch zurück und kann so gezielt Gurtkraft aufbauen. Zusätzlich zu den bereits beschriebenen Funktionen bietet der ACR8 weitere Vorteile für Automobilhersteller: So ist für die Nutzung des neuen Systems keine separate NCAP-Selbstzertifizierung erforderlich.
Den ACR8 gibt es auch als sitzintegrierte Variante, bei der er nur eine Einbautiefe von 60 statt 82 Millimetern benötigt. Damit lässt er sich in viele Arten von Autositzen integrieren, ohne das Design einzuschränken.
Gepostet am 04. August 2023 in Markthintergrund, Sicherheit, Fahrzeugsysteme | Permalink | Kommentare (0)